Das Anliegen geht auf Unzufriedenheit mit dem harmonisierten Lehrplan zurück. Die «Starke Schule» reichte damals eine fast identische Initiative ein. Der dazu erarbeitete Gegenvorschlag ergänzte den Lehrplan mit einem zweiten Lehrplanteil mit Grobzielen, Stoffhinhalten und Themen. Das Volk stimmte dem 2018 mit über 84% zu. Die Lehrpersonen können seither entscheiden, mit welchem der beiden Teile sie arbeiten. Diesen Handlungsfreiraum würde die neue Initiative verbieten. Zudem läuft derzeit ein umfangreiches Rückmeldeverfahren, welches Praxisanregungen aufnimmt und den Lehrplan in eine verbesserte Form bringt. Der gestraffte Sek-Lehrplan wird auf das Schuljahr 22/23 umgesetzt. Danach folgt die Primarstufe. Bis auf die nicht umsetzbare, konkrete Zahl von 1000 Kompetenzen sind folglich alle Anliegen der neuen Initiative aufgenommen. Sie ist somit nicht nur unnötig, sondern schädlich. Denn sie würde die laufende Überarbeitung abrupt beenden, rund CHF 2.3 Mio. in den Sand setzen und viele am Verbesserungsprozess Beteiligte frustrieren.
Andrea Heger, Landrätin EVP