Parteiversammlung fasst Parolen für den 25. September 2022

An der Par­tei­ver­samm­lung vom 17. August 2022 beschlos­sen die Mit­glie­der der EVP BL die Paro­len für die Abstim­mun­gen vom 25. Sep­tem­ber 2022.

Bei der Mas­sen­tier­hal­tungs­in­itia­tive setzte sich – eher unty­pisch – ein SVP-Vertreter für die Vor­lage ein: Phil­ippe Ruf, Kan­tons­rat in Solo­thurn, bestä­tigte zwar, dass es einige Betriebe gibt, wel­che bereits heute tier­ge­rechte Hal­tung umset­zen, ins­be­son­dere Gross­fir­men hal­ten aber noch wenig davon. Des­halb brau­che es die Initia­tive. Samuel Gut­hau­ser, OK-Präsident des Nein-Komitees, wies aber dar­auf hin, dass hier die Schweiz heute schon füh­rend sei. Er nahm auch uns alle in die Pflicht: Mit einem ent­spre­chen­den Kauf­ver­hal­ten wür­den wir mehr bewir­ken als mit der Initia­tive. Schluss­end­lich ent­schied sich die Par­tei­ver­samm­lung mehr­heit­lich für die Ja-Parole.

AHV Revi­sion

Bei der AHV setzte sich Natio­nal­rä­tin Daniela Schnee­ber­ger (BL, FDP) für ein Ja ein. Dass die AHV auf­grund der ste­tig stei­gen­den Lebens­er­war­tung revi­diert wer­den müsse, sei unbe­strit­ten. Mit der nun vor­lie­gen­den Vari­ante, die eine gestaf­felte und sozial ver­träg­li­che Erhö­hung des Ren­ten­al­ters der Frauen auf Alter 65 vor­sieht, sei ein guter Kom­pro­miss gelun­gen. Gegen die Vor­lage wehrte sich Land­rä­tin Tania Cucé (SP). Sie konnte aller­dings mit ihren Argu­men­ten, dass die Frauen benach­tei­ligt wer­den und es sich um eine Vor­stufe zu Ren­ten­al­ter 67 han­delt, die EVP-Mitglieder nicht über­zeu­gen. Auch das Argu­ment der Kos­ten­stei­ge­rung auf­grund der Mehr­wert­steu­er­er­hö­hung stach nicht. Die klare Mehr­heit der anwe­sen­den EVP-Mitglieder war der Mei­nung, dass es nun an der Zeit ist, einen Schritt zur Ver­bes­se­rung der AHV-Finanzierung zu tun und beschloss die Ja-Parole.

Abschaf­fung der Ver­rech­nungs­steuer

Tania Cucé konnte jedoch anschlies­send den­noch einen Erfolg ver­bu­chen: Sie setzte sich auch für ein Nein zur Abschaf­fung der Ver­rech­nungs­steuer ein. Sie erklärte, dass davon nur ein paar wenige Kon­zerne pro­fi­tie­ren wür­den. Für KMU’s hat die Vor­lage keine Rele­vanz. Diese und die Pri­vat­per­so­nen müss­ten aber die Aus­fälle, die mit der Abschaf­fung ein­her­ge­hen, irgend­wie (mit)aufkommen. Patrick Huber von der Han­dels­kam­mer bei­der Basel wies auf die Chan­cen hin. Durch die Abschaf­fung der Ver­rech­nung­steuer würde der Schwei­zer Obli­ga­tio­nen­markt attrak­ti­ver, was mittel- und lang­fris­tig mehr Steu­er­ein­nah­men gene­rie­ren werde. Er hatte bei den EVP-Mitgliedern aber einen schwe­ren Stand. Sie wol­len die Ver­rech­nungs­steuer als Siche­rungs­steuer und somit als Instru­ment für die Bekämp­fung von Steu­er­hin­ter­zie­hung deut­lich bei­be­hal­ten.