Landrat mittendrin mit Andrea Heger

Landrat mittendrin mit Andrea Heger

"Landrat - mittendrin" in der ObZ

Landratspräsidentin tritt zurück

Geschätzte Leserinnen und Leser

An dieser Sitzung wurde der grosse personelle Wechsel in dieser Legislatur besonders sichtbar. Diesmal sind vier starke Frauen involviert. Christine Gorrengourt, CVP, beendete mit dieser Sitzung ihre Landratstätigkeit. Sie hat ihrer Partei und dem Landrat in sozialen und Umweltfragen immer wieder auf ruhige, doch pointierte Art ins Gewissen geredet. Für die an der letzten Sitzung leider zurückgetretene Marianne Hollinger, FDP, lobten wir Jaqueline Bader Rüedi an. Doch damit nicht genug. Zum Start der Sitzung gaben auch die weit über die Parteigrenzen geschätzten Regula Meschberger, SP, und Elisabeth Augstburger, EVP, ihre baldigen Rücktritte bekannt.

Augstburger macht nach fünfzehnjähriger Landratstätigkeit auf das Ende ihres Präsidialjahres ihrer Nachfolgerin Priska Jaberg Platz. Sie setzt sich mit Leib und Seele für die Bevölkerung und unseren Kanton ein. Viele Jahre war sie ebenso im Einwohnerrat Liestal tätig. Diesen verliess sie im Hinblick auf das Landratspräsidium nur ungern. Dankbar blickte Augstburger auf eine lernreiche Landratszeit zurück, die ihr auch viele neue Bekanntschaften ermöglichte. Besonders schätzte sie die Arbeit in den Kommissionen. Unsere Fraktion, besonders die EVP, wird mit ihrem Weggang eine gewichtige Persönlichkeit verlieren. Wir sind daher sehr froh, dass sie der Politik weiterhin treu bleibt. Vorerst eher im Hintergrund, doch bei nächster Gelegenheit wieder mit einem Mandat.

Nach diesem Exkurs über das personelle Landratsleben muss ich mich bezüglich weiterer Themen sehr kurz fassen. Erwähnen möchte ich die Petition «gegen die Schlechterstellung behinderter Menschen bei der Finanzierung der Tagesgestaltung». Aufgrund des anfangs 2017 in Kraft getretenen neuen Behindertenhilfegesetzes wurden den Betroffenen anteilsmässig Kosten auferlegt, welche früher vom Kanton getragen wurden. Dies war nicht klar kommuniziert worden, was die Petenten und der Landrat bemängelten. Der Kanton wird nun ab 2019 auf die Anrechnung des Anteils aus der Hilflosenentschädigung an die externe Tagesbetreuung wieder verzichten. Wermutstropfen bleibt damit das Jahr 2018.

Auf einen Vorstoss meiner Parteikollegin Sara Fritz hin hat der Landrat nun beschlossen, dass künftig bei Vorlagen nicht nur auf die Auswirkungen auf KMU, sondern auch die auf die Gesellschaft (Familien, Behinderte usw.) aufgezeigt werden müssen.

Auch wenn ich nicht über alle getroffenen Entscheide zufrieden war, dann zumindest mit unserem Arbeitstempo: 41 behandelte Traktanden.

Andrea Heger, Landrätin EVP, Hölstein