Leserbrief unserer Landrätinnen Augstburger und Heger

Leserbrief unserer Landrätinnen Augstburger und Heger

In verschiedenen Zeitungen wurde folgender Leserbrief publiziert.

Nein zu diesem Fortpflanzungsmedizin-Gesetz

Soll alles, was medizinisch möglich ist, gesetzlich zugelassen werden? Am 5. Juni stimmen wir über das revidierte Fortpflanzungsgesetz ab. Dieses Gesetz setzt die Grenzen sehr weit. Deutlich weiter, als es der Bundesrat ursprünglich vorgeschlagen hatte. Es erlaubt die Anwendung der Präimplantationsdiagnostik (PID) nicht nur für Paare, die durch Erbkrankheiten belastet sind. Die PID wird damit allen Paaren, die ihren Kinderwunsch durch künstliche Befruchtung erfüllen wollen, erlaubt. Die befruchteten Eizellen werden vor ihrer Einpflanzung in den Mutterleib quasi „Gütestufen“ zugeteilt, was eine klare Bewertung in wertvolleres und unwerteres Leben bedeutet.

Wer entscheidet, welche Eigenschaften für eine Selektion relevant sein werden? Nirgends ist festgelegt, welche Erbkrankheiten genau „selektionswürdig” sind.

Darum: “Nein zum FmedG“.

Das ermöglicht eine breite gesellschaftliche Debatte und ein restriktiveres Gesetz.

Elisabeth Augstburger und Andrea Heger, Landrätinnen EVP